Art Blakey – The Jazz Messengers
180g Vinyl, Doppel-LP – PPAN-CL-897
Der ersten Zusammensetzung von Art Blakeys Jazz Messengers war unglücklicherweise nur ein kurzes Leben beschieden und so exzellent sie gemeinsam auch waren, so war damit doch der Grundstein für ein ständiges Kommen und Gehen in der Gruppe gelegt. Art Blakey wusste damals noch nicht, dass er es zum Meister darin bringen würde, aus vielversprechenden Talenten ausgewachsene Jazz-Stars zu machen. Er startete mit dieser Band, die aus dem Detroiter Trompeter Donald Byrd, dem Ostküsten-Tenorsaxophonisten Hank Mobley und dem Pianisten Horace Silver bestand, von denen letzterer ab jenem Zeitpunkt zur Jazzlegende wurde. Es war klar, dass, obwohl es enge Bindungen innerhalb der Gruppe gab, der Stern von Byrd am schnellsten steigen würde und er kurz darauf gehen sollte, für kurze Zeit ersetzt durch Clifford Brown, anschließend durch Kenny Dorham.
Bemerkenswert an dieser ersten Aufnahme der Band ist die Tatsache, dass etliche Stücke Klassiker und Botschafter des Hard-Bops wurden, hochgeachtet und im Lauf der Zeit viel gespielt von Tausenden von Bands weltweit. „Nica’s Dream“ ist das bekannteste, typisch für die Calypso Beats, die Blakey zu dieser Zeit besonders schätzte, mit einer von Byrd gespielten eingängigen Melodie zum Mitsummen, purer und leibhaftiger Soul, getränkt in unerwidertem Blues. Die Aufnahme von „The End Of A Love Affair“ ist eins dieser Arrangements, die schwer zu übertreffen sind, voll geschickter Rhythmenwechsel und einem deutlichen, vom Mobley-Byrd Tandem erzeugten, für die Gruppe typischen Klang. „Ecaroh“, (Horace rückwärts buchstabiert) behält den Latinobeat bei, aber bringt ihn in einen flotteren Zusammenhang, eine Melodie von einer schlichten Schönheit, wie sie nur der Pianist und Blakey zu jener Zeit hätten erdenken und ihr eigen nennen können. „Infra Rae“ ist eine unvermeidliche Übung im Hard-Bop und „Hank’s Symphony“ ist, wiewohl kein Klassiker, innovativ durch die asiatisch inspirierte Einleitung, afro-kubanischen Bass und die wilde Kraft eines Hurrikans vermittelst Blakeys schneller, inspirierter und entfesselter Schlagzeugarbeit.
Diese 2LP-Version ist eine mit fünf zusätzlichen Tracks erweiterte Ausgabe. Es gibt zwei Versionen des Calypso Shuffle-to-bop „Carol’s Interlude“, eine weitere Version des Originalboppers „Weird-O“, die Klassiker „Ill Wind“ und „The Late Show“ und eine bisher nicht erhältliche Studioversion von Mobleys „Deciphering The Message“ – mit einer sprunghaft zerstreuten Melodie. Rückblickend könnte man die Jazz Messengers leicht als das achte Weltwunder bezeichnen, beginnend mit dieser fein gearbeiteteten ersten Arbeit, die definitv ihre Probe durch die Zeit bestanden hat.
Donald Byrd (tp); Hank Mobley (ts); Horace Silver (p); Doug Watkins (b); Art Blakey (dr)